Bei Lichteinfall leuchtet Feueropal in sattem Orange
Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de
Die Bezeichnung Feueropal ist für Farbvarietäten von edlem (opalisierenden) oder gewöhnlichem (nicht opalisierenden) Opal gebräuchlich, die den gesamten Farbbereich von Gelborange über orangerot, rot bis tiefem Rotbraun umfassen. Für die Bildung dieser Opalvarietät sind kieselsäurereiche, eisenhaltige Lösungen verantwortlich.
Abb. 1: Guter Feueropal hat eine intensiv orangerote Farbe. Die gehobenen Qualitäten zeigen zudem ein Opalisieren, das sie zum Edelopal adelt.
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Abb. 2: Helles Rhyolithgestein aus Mexiko. Links ohne Feueropal, rechts mit Feueropal und anderen Opalvarietäten
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Feueropal bildet sich bevorzugt in Rissen und Hohlräumen quarzreicher, rhyolithischer Gesteine. Die bedeutendsten Fundstellen liegen in Mexiko, wo sie in einem Ost-West verlaufenden Opalgürtel von der Stadt Guadalajara im Westen bis Pachuca im Osten von Mexiko auftreten.
Schon die Mayas und Azteken kannten diesen Schmuckstein, doch mit dem Einmarsch der spanischen Eroberer gerieten die Fundorte in Vergessenheit. Erst im Jahr 1835 wurden die im mexikanischen Hochland verborgenen Schätze neu entdeckt und systematisch abgebaut. Heute gilt der Feueropal als Nationalstein des mittelamerikanischen Staates.
Bis auf die außergewöhnlich großen Feueropale von Campos Borges im südbrasilianischen Staat Rio Grande do Sul, sind alle anderen Fundstellen der Erde, z.B. in Honduras, Guatemala, USA, Kanada, Australien, Äthiopien, der Türkei und Indonesien ohne wirtschaftliche Bedeutung.
Feueropal ist nicht gleich Feueropal. Vier Faktoren spielen bei der Qualitätsbeurteilung von Feueropalen eine Rolle:
1. Farbe
Zu blasse und fast schwarze Farben werden nicht als Feueropal akzeptiert. Es ist durchaus nichts ungewöhnliches, dass Feueropal auf engstem Raum neben Wasseropal und Milchopal vorkommt. Hier ist Augenmerk gefragt: farblose, blassgelbe und weiße Exemplare sind keine Feueropale.
2. Transparenz
Je transparenter ein Stein, desto wertvoller ist er. Trübungen sind häufig und durchaus akzeptiert, aber opake Steine ohne Opalisieren gelten als Minderwertig und entsprechen dem, was australische Schürfer als "Potch" bezeichnen.
3. Opalisieren
Man unterscheidet zwischen nicht opalisierenden Feueropalen und den besonders hochwertigen opalisierenden Feueropalen, die zusätzlich zu ihrer intensiven Farbe noch das für Edelopale typische bunte Farbenspiel zeigen. Je mehr Farben das Spektrum des Farbenspiels umfasst und je größer die Transparenz, desto höher wird der Stein bewertet.
4. Haltbarkeit
Manche Rohsteine sind am Fundort mit einer kreidig-weißen Verwitterungskruste überzogen - ein Zeichen für einen Alterungsprozess durch Wasserverlust. Die Anfälligkeit für diesen Entwässerungsprozess, der sie trübe und rissig macht, zeigt sich meist innerhalb des ersten Jahres nach dem Abbau. Eine Faustregel lautet: je trockener die Fundstelle, desto haltbarer die Opale.
Körperfarbe, Transparenz, Farbenspiel, und Rissanfälligkeit sind die preisbestimmenden Kriterien des Feueropals. Je mehr Transparenz und „Feuer“ er besitzt und je intensiver tiefrot seine Körperfarbe ist, desto wertvoller ist er. Am meisten geschätzt werden intensiv rot-orange Steine mit starkem Opalisieren.
Preisgünstige Mischungen
Abb. 3: Typische "Feueropal"-Mischung aus einem Trommelsteinsortiment. Auch wenn alle Stücke aus der gleichen Mine in Mexiko stammen, sind hier nur wenige Steine tatsächlich Feueropal. (Foto: Archiv EPI)
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"Was die Mine her gibt"
Im preisgünstigen Trommelsteinsegment wird jedoch meist alles verarbeitet, was eine Mine hergibt und so findet man farblosen, weißen, gelben bis braunen gewöhnlichen Opal (ohne Opalisieren) und weißen, orangeroten bis rotbraunen Edelopal (mit Opalisieren) zusammen in einer Lieferung.
Für einen Fachhändler ist es selbstverständlich, solche Mischsortimente entweder fein säuberlich zu trennen oder sie als Opal (z.T. Feueropal) zu deklarieren. Solche Mischpartien einfach nur als "Feueropal" zu bezeichnen ist zwar bequem aber nicht fachgerecht.
"Matrix Opal"
Analog dazu sind auch die Gesteinsbruchstücke mit kleinen Drusenfüllungen aus farblosem, weißem, orange- oder braunrotem Opal zu benennen. In Mexiko werden solche Steine "Canteras" genannt, was soviel heißt wie Bruchstein, hier in Europa werden sie als "Feueropal in Matrix" gehandelt. Bei Feueropalen besteht dieses Muttergestein aus einem rhyolithischen Vulkangestein. Deshalb lautet die fachgerechte Bezeichnung: Opal in Rhyolith.
Weitere Informationen zu diesem Edelstein und zu seinen Imitationen finden Sie in unserem Archiv.
Autor: Dipl.-Min. B. Bruder
© INSTITUT FÜR EDELSTEIN PRÜFUNG (EPI)