Hinweis: Das EPI-Labor ist vom 29. März bis 1. Mai 2024 geschlossen. Danach sind wir gerne wieder für Sie da.

Bedampfte Schmucksteine

Bedampfter Quarz und Topas finden im Schmuckbereich eine immer größer werdende Verbreitung

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Sie tragen verheißungsvoll klingende Fantasienamen wie "Angel Aura", "Aqua Aura" oder "Tanzan Aura Quarz": künstlich mit metallischen Überzügen bedampfte Schmucksteine verbreiten sich sowohl in Form von geschliffenem Schmuck als auch als behandelte Rohkristalle immer mehr im Handel.

»Afrikanischer Türkis«

Mit Chrysokoll durchwachsenes Diorit Gestein wird oft fälschlicherweise als "Afrikanischer Türkis" angeboten.

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Ein fein verteiltes, pulveriges Mineral sorgt in diesem Gestein für eine blaugrüne Farbe. Da das Gestein bei mehreren Händlern als "afrikanischer Türkis" angeboten wurde, wir aber unsere Zweifel hatten, wurden der tatsächliche Mineralbestand und die Gesteinsart bestimmt.

JADE Imitationen

Die beiden einzigen weltweit anerkannten »Jade« Minerale sind: Jadeit-Jade und Nephrit-Jade. Sie gehören zwei unterschiedlichen Mineralgruppen an, deren einzelne Mitglieder in ihrem Aussehen sehr ähnlich sein können.

Jadeit-Jade

Jadeit

Jadeit-Jade Skulptur

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

Jadeit ist ein Mineral aus der Familie der Pyroxene. Eine Eigenschaft dieses Minerals ist, dass es ein monomineralisches Gestein bilden kann, in dem eine Vielzahl von Mineralkörner eng miteinander verwachsen sind. Dadurch erlangen Jadeit-Gesteine eine große Zähigkeit.

Die begehrteste Farbe von Jadeit-Jade ist ein durch Chrom verursachtes, intensives Grün. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Farbvarietäten wie weiß, schwarz, gelb, rosa, rot, braun und rotviolett (»Lavendeljade«).

Grüner Jadeit kommt in 3 Qualitätsstufen auf den Markt:

  • Die beste Qualität wird als Imperial Jade oder Grade A-Jade (kurz: A-Jade) bezeichnet. Sie besitzt ein kräftige, grüne Farbe und ist durchscheinend.
  • B-Jade wird in starken Säuren gekocht, um Verunreinigungen (z.B. Eisenoxide) aus den Rissen zu entfernen, die anschließend mit Wachs oder Kunstharz versiegelt werden.
  • C-Jade ist wie B-Jade behandelt und zusätzlich noch grün eingefärbt.

 

Diopsid-Quarzit alias »Afrikanische Jade« oder »Malachit Jade«

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Dieses grüne Gestein ist sowohl unter den irreführenden Handelsnamen »Afrikanische Jade« oder »Malachite Jade« im Handel.

Gemmologische Untersuchungen des EPI-Labors ergaben, dass sich die physikalischen Eigenschaften deutlich von denen der anerkannten Jademinerale Jadeit und Nephrit (siehe: Was ist »JADE« ?) unterschieden.

Ye Ming Zhu - leuchtende Steine

Ye Ming Zhu

Ye Ming Zhu - eine phosphoreszierende Keramik (Kunstprodukt)

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

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Der Begriff »Ye Ming Zhu« wird (ähnlich wie der Begriff »Jade«) für kein einzelnes Mineral benutzt, sondern für eine ganze Reihe verschiedener Minerale und künstlicher Produkte. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie die besondere optische Eigenschaft des Phosphoreszierens zeigen, wenn sie dem Tageslicht ausgesetzt werden.

Schlangenhaut-Achat, Feuerachat und Feuerkarneol

»Schlangenhaut-Achat«

Abb. 1: »Schlangenhaut-Achat«, natur

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

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»Schlangenhaut-Achat«

Die Handels-Bezeichnung »Schlangenhaut-Achat« wird seit vielen Jahren für einen hellbeigen Chalcedon benutzt, der eine charakteristische Zeichnung von weißen Linien trägt (Abb. 1).

2005 tauchte dann plötzlich ganz ähnlich aussehendes Material in leuchtendem Orange auf, das von chinesischen Händlern zunächst als "Feuerachat" angeboten wurde. Diese Bezeichnung ist jedoch absolut falsch und irreführend.

»Regenbogen Calsilica« - ein buntes Gestein aus Menschenhand

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Anfang dieses Jahrtausends tauchte erstmals ein buntes Gestein auf Mineralienbörsen auf, das unter dem Handelsnamen »Regenbogen Calsilica« vertrieben wird. Dieses Gestein zeichnet sich durch auffällige, intensiv blaue, braune, weiße, grüne und braune Schichten aus. Amerikanischen und deutschen Untersuchungen zufolge soll dieses Material aus mikrokristallinen Calcitlagen bestehen, die ihre bunten Farben durch das Tonmineral Allophan erhalten. Es wurde vermutet, dass es als Rissfüllung in einem vulkanischen Gestein (Rhyolith) entstanden ist und folglich wurde ihm eine natürliche Entstehung zugeschrieben. Das erwieß sich als falsch.

POLYBERN in neuem Gewand

 

Seit Mitte des letzten Jahrhunderts ist eine Bernstein-Imitation auf den Markt, die durch Einbetten echter Bernsteinstückchen in ein transparentes Polyesterharz hergestellt wird. Diese Nachahmung trägt den Namen "Polybern". Er leitet sich aus der Zusammenziehung der Kürzel "poly" für Polyester und "bern" für Bernstein ab. Lange Zeit war diese Kombination von Natur- und Kunstharz kaum noch am Markt zu finden, doch nun wird sie in leicht veränderter Form wieder angeboten. In den aktuellen Produkten sind braune, transparente Bernsteinstückchen in undurchsichtiges, weißes Kunstharz eingebettet.

 

»Power- Magnete« - ein künstliches Industrieprodukt

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 Metallisch glänzend, glatt poliert und so stark magnetisch, dass Scheckkarten einfach gelöscht werden können, so präsentierte sich Anfang des Jahrtausends ein damals neues Produkt unter dem Namen »Power Magnet«. Kinder haben Spaß an den ovalen Magneten gefunden, indem sie sie paarweise in die Luft werfen, wodurch ein prägnantes zirpendes Geräusch entsteht. Doch aus was besteht dieses hochmagnetische Material eigentlich?